Der Tanganjikasee ist der zweitgrößte See in Afrika (3° 20' bis 8° 48' südlich und 29° 5' bis 31° 15' östlich) und der sechstgrößte sowie der zweittiefste See der Erde. Er liegt in den Staaten Demokratische Republik Kongo, Tansania, Sambia und Burundi.
Der See liegt im westlichen Teil des Ostafrikanischen Grabens (Great Rift Valley) und wird von dessen Wänden begrenzt; dazu gehört die Zentralafrikanische Schwelle, die an seiner Westseite angrenzt. Er ist der größte Grabenbruch-See Afrikas und zugleich der tiefste und der zweitgrößte des ganzen Kontinents. Er besitzt mit 18.880 km³ Volumen das größte Süßwasservorkommen Afrikas und das zweitgrößte weltweit nach dem Baikalsee. Der Tanganjikasee erstreckt sich 673 km in nord-südlicher Richtung mit der durchschnittlichen Breite von 50 km und hat eine Fläche von 32.893 km². Der See, dessen Wasseroberfläche 782 Meter über dem Meeresspiegel liegt, ist im Mittel 570 m tief, die maximale Tiefe beträgt 1470 m (im nördlichen Teil). Damit befindet sich der Grund des zweittiefsten Sees der Erde 688 m unter dem Meeresspiegel, was die dritttiefste Kryptodepression der Erde ergibt. Seine enorme Tiefe bedeutet auch, dass es sich in den tieferen Schichten des Sees um fossiles Wasser handelt.
Das Einzugsgebiet des Tanganjikasees beträgt 231.000 km². Der Ruzizi, der dem See aus Richtung Norden zufließt, ist sein Hauptzufluss; weitere Zuflüsse sind: Kalambo und Malagarasi. Über seinen Abfluss, den Lukuga, entwässert er in den Kongo, zu dessen Flusssystem er gehört.
Am Tanganjikasee haben die Staaten Demokratische Republik Kongo (vormals Zaire), Tansania, Sambia und Burundi Anteil. Die Demokratische Republik Kongo (45 %) sowie Tansania (41 %) besitzen dabei den Hauptanteil des Sees.
Für den Aquarianer ist vor allem die Vielfalt der Verhaltensformen der Tanganjika Fische interessant. Dabei finden sich neben einfach zu haltenden und durchaus für Anfänger geeigneten Arten (versch. Neolamprologus, Julidochromis) auch ausgesprochene "Spezialisten" (z.B. Tropheus), an deren Haltung man sich erst mit einiger Erfahrung heranwagen sollte.
Flora und Fauna
Die Weltnaturschutzunion IUCN bezeichnet diesen Langzeitsee als artenreichsten Ort der Welt. Der See ist beispielsweise die Heimat einer bemerkenswerten Vielzahl von Fischarten (über 300), von denen 95 % endemisch sind. Wie auch im Malawisee dominieren Buntbarsche, die sich als sekundäre Süßwasserfische am besten an die hohe Mineralienkonzentration des Sees anpassen konnten, die Fauna des Sees. Daneben gibt es unter anderem Nilhechte, Karpfenfische, Salmler, zwei Heringsarten, Stachelwelse, Fiederbartwelse, Glaswelse, Kiemensackwelse, Quappenwelse, eine Art der Elektrischen Welse, vier Arten von Riesenbarschen, zwei Zahnkärpflinge, Stachelaale, zwei Arten von Flösselhechten und eine Art des Afrikanischen Lungenfisches im See.
An wirbellosen Tieren findet man in dem See unter anderem verschiedene Arten von Krabben, Ringelwürmern, Schnecken, Muscheln, Süßwasserquallen und Schwämmen.
Unterhalb einer Tiefe von 200 Metern ist das Wasser des Tanganjikasees wegen der fehlenden Wasserumwälzung nahezu ohne Sauerstoff (anaerob) und ohne höheres Leben.
Er war von jeher eine bedeutende Nahrungsquelle der ansässigen Bevölkerung. Ungefähr 45.000 Menschen leben von der Fischerei und ernähren damit rund eine Million Menschen. Zahlreiche Buntbarscharten werden als Zierfische exportiert.
(Quellennachweis: Wikipedia)